Sonntag, 4. Juli 2010

experten fürs leben

hallo herr balduin,
seit geraumer zeit lese ich mal wieder recht intensiv zeitung. will dir von einen interessanten artikel schreiben und daraus zitieren. darin wurde von einer fotoausstellung in einem altenpflegeheim berichtet. die ausstellung beinhaltete neun porträts von alten menschen, die unter dem titel "altersbilder" stehen. dazugehörig gibt es noch texte in denen die abgebildeten menschen auf ihr leben zurück schauen und an die hilfsbereitschaft der jüngeren generationen appellieren. in dem artikel war unteranderem noch folgendes zu lesen:

"alte menschen sollen die betrachter hier als "experten fürs leben" kennen lernen. experten, weil sie eine sache nicht nur oberflächlich kennen, sondern intensiv damit vertraut sind. es sind keine besserwisser, aber sie sind durch erfahrung klug geworden. "expertin bei liebeskummer sucht ausgehhilfe" ist da unter dem porträt einer alten frau zu lesen. oder uner dem eines alten mannes: "experte für lebensfreude sucht rollstuhlschieber." auf das miteinander der generationen kommt es an, sie brauchen einander. ... im mittelpunkt der kampagne steht die lebenserfahrung alter menschen: lebenskrisen meistern, herausforderungen überwinden, lebensfreude und dankbarkeit spüren - das alles macht ein erfülltes leben aus. junge menschen sollen erkennen, was für ein schatz sich in jedem alten menschen verbergen kann. er kann helfen, die eigenen herausforderungen im alltag zu meistern."

eine sehr angenehme initiative, mir gefällt diese idee!
frritz

(quelle: dnn vom 3./4. juli 2010 - thomas gärtner)

Donnerstag, 1. Juli 2010

der tod bei der arbeit

herr balduin,
gestern habe ich einen film angeschaut den ich dir hiermit sehr empfehlen möchte. "palermo shooting" der name. es ist die etwas verwirrende geschichte des fotographen finn, der ein sehr erfolgreiches, aber auch ausgesprochenes hektisches leben führt. nachdem er nur knapp einem autounfall entgeht gerät sein leben aus den fugen. kurz entschlossen nimmt er sich eine auszeit in palermo. dort erlebt er eine sinnkrise und verliert sich in erinnerungen und bedrohlichen träumen. auch wird er von einem mysteriösen bogenschützen verfolgt, der ihm nach dem leben trachtet ... schlussendlich kommt es zu einer begegnung mit dem tod höchstpersönlich. in einem spannenden schlussdialog stellt sich der film dort die frage welch gesicht der tod hat und wer der tod ist.
es ist kein hollywoodfilm, und wie schon gesagt an manchen stellen etwas verwirrend. aber das sensible thema tod wird in einer erstaunlich realen und dennoch hoffnungsvollen art und weise behandelt. darüber hinaus tolle bilder, sehr interessante darstellungsweisen und die filmmusik wird hochgelobt.
fritz

"eigentlich müsste ich jetzt tod sein, aber ich bin es nicht. eigentlich müsste ich mich jetzt doppelt so lebendig fühlen, aber ich tu es nicht."
"wir müssen alles todernst nehmen, nur uns selber nicht."
"erst durch den tod erkennen wir wie kostbar das leben ist."
"tod bei der arbeit - so sollten die meisten bilder betitelt werden."