Dienstag, 13. April 2010

weisheit der alten


herr balduin,
heute war ich mit einem freund wandern. es war schön innerlich und äußerlich wieder unterwegs zu sein und die welt und das leben mit allen sinnen wahr zu nehmen. das spinnennetz was in der sonne glänzt. der letzte tautropfen an einem graßhalm. jubilierende vögel überall. das geräusch der schritte auf dem waldweg und ein wunderbarer schlichter duft. wind der um den kopf weht. eine brummende hummel, eine emsige armeise, ein fauler feuerkäfer, ein gewaltiger greifvogel. die kühle der steine fühlen und das sanfte berühren spitzer dornen. da sitzen, steinchen werfen, hölzchen knicken. verdorrtes graß, weiches moos, altes laub und frisches grün. einem vater mit seinem sohn begegnen. reden, schweigen, laufen, ruhen. lecker essen und zufrieden sein. manchmal fand ich die begeisterung älterer menschen für die natur etwas lächerlich. doch wie ich auf den erklommenen berg saß, war ich es, der sich lächerlich fand und die alten weise.
fritz

2 Kommentare:

  1. der wanderfreund13. April 2010 um 11:58

    das war sehr schön und die gemeinsame zeit hat gut getan. du bist in der lage details zu erfassen.... danke.

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  2. einmal angefangen auf die kleinen dinge zu achten und man kann es gar nicht mehr lassen. das leben wird für den moment intensiver - und auch sanfter. wenn der flatternde schmetterling und der raue tannenzapfen "gesehen" wird, dann verliert die welt für den augenblick etwas von ihrer erschreckenden größe. nur schade, dass genau das mir in so vielen anderen situationen nicht möglich ist.
    es war wirklich schön! wie wir so gelaufen sind, habe ich gedacht: "soetwas sollte nicht ausnahme bleiben!"
    fritz

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