Donnerstag, 10. Dezember 2009

komm bald

herr balduin,
schon so manches mal habe ich dir von der adventszeit geschrieben und wie ich gerade diesbezüglich fühle. gestern hat ein wohlbekanntes detail neu meine aufmerksamkeit auf sich gezogen. ich würde nicht behaupten, dass es gerade irgendeine revolutionäre auswirkung auf mich hat, aber es beinhaltet einen wunsch von mir.
folgendes: jesus wird in einer ganz normalen nacht geboren, mitten in dieser welt und ihrem alltag. keine privilegien. sicher haben engel gesungen. und sterndeuter sind vorbei gekommen und haben mit ihren geschenken vielleicht auch etwas die finanzielle seite entspannt. aber ansonsten stelle ich mir das sein drumherum so natürlich, unruhig und alltäglich vor, wie diese welt sich nun mal meistens darstellt. genau das ist der punkt und mein wunsch. das gott in meine alltäglichkeit hineingeboren kommt. klein und unscheinbar meinetwegen, aber da! ganz mensch, nahbar - nicht mehr exklusiv, gänzlich unbegreifbar, abgehoben und fern. vielleicht würde er dann noch mehr mein gottesbild zerstören, aber es gäbe eine alternative, nämlich ihn.

fritz

lass es weihnachten werden in mir
in meiner kleinen welt
lass den stern aufgehen
komm mit der kraft der schwachheit
und der herrlichkeit des alltäglichem
teile mit mir meine dunkelheit
begegne mir in meiner sinnlosigkeit
lache und weine mit mir
zeige mir das echte leben
auch wenn es den tod für meinen traum vom sein bedeutet
sei mensch in mir, sei gott
komm
komm bald

3 Kommentare:

  1. ein sehr schönes und ausdrucksstarkes gedicht!

    "aber es gäbe eine alternative, nämlich ihn."
    oh wie gut würde uns allen diese alternative tun!

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  2. ...teile mit mir meine dunkelheit. selbst der glimmende docht ist aus...

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  3. @ jana: danke für das kompliment!
    @ ... : danke fürs weiter denken, beten!

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