herr balduin,
ich habe ganz vergessen wie schön und wohltuend natur sein kann. seid ich in der stadt meine zelte aufgeschlagen habe, sind die landschaften unsere gegend etwas aus meinem alltag verschwunden. umso beeindruckender war der gestrige ausflug mit einem freund von mir.
bei nebel haben wir uns auf dem weg gemacht, sind nach etwas wegstrecke aber über diesen gewesen. ein gewaltiges panorama bot sich uns. berge und wald erhoben sich aus dem dichtem wolkenteppich, in morgenliches sonnenlich getaucht. wir standen auf einem festen und abgesicherten felsenvorsprung und haben uns dennoch unsicher gefühlt - die tiefe hat kraft um uns in angst und schrecken zu versetzen, auch wenn wir sicher stehen! "so empfinde ich gerade gott" sagte mein wegbegleiter. das ist eine aussage mit viel inhalt und spiegelt wohl auch viel aus mir wieder. weiter ging es, manchmal intensiv redend, andermal schlicht und einfach schweigend. die höhe und aussicht genießend und doch gleichzeitig immer wieder etwas befangen und eingeschüchtert von ihr zu sein. mit taten, worten und gedanken der angst etwas entgegen tretend. dann kam ein steiler abstieg. wieder in nebel gehüllt. keine aussicht, von dunklem wald umgeben. eine rießige felswand vor augen. mit dem wissen, dass diese schon von etliche leuten "bezwungen" wurde, doch für uns unüberwindbar erscheinend. "vielleicht darf man nicht nach unten und oben schauen, sondern immer nur gerade aus." stück für stück, vielleicht überwindet man so die eigenen felsen? mit der tiefe kam aber auch etwas geborgenheit - sicherer boden unter den füßen! das äußerliche "unterwegs sein" - das pilgern berührt etwas in mir, besonders in kombination mit dem wunsch "anzukommen" ...
es war eine gute zeit, die ich genossen habe und in der ich lernen durfte.
fritz
hörst du mein heimliches rufen
vor 14 Jahren
dein bericht hört sich sehr interessant an, die bilder sprechen ihre eigene sprache.
AntwortenLöschen...es ist kein fels, wie unser gott...(1.sam.2,2)
gruß, der genosse
der mitpilgerer hat gesagt: auch ich hab gelernt, war unterwegs und bin ein stückchen angekommen. schön wars.
AntwortenLöschen