Mittwoch, 10. März 2010

dem unbekannten gotte

herr balduin,
ich sende dir worte eines anderen.
und empfehle mich.
fritz

noch einmal, eh ich weiterziehe
und meine blicke vorwärts sende,
heb ich vereinsamt meine hände
zu dir empor, zu dem ich fliehe,
den ich in tiefster herzenstiefe
altäre feierlich geweiht,
dass allezeit
mich deine stimme wieder riefe.

darauf erglüht tief eingeschrieben
das wort: dem unbekannten gotte.
sein bin ich, ob ich in der frevler rotte,
auch bis zur stunde bin geblieben ...

sein bin ich - und ich fühl die schlingen,
die mich im kampf darniederziehen
und - mag fliehn,
mich doch zu seinem dienste zwingen.
ich will dich kennen unbekannter,
du tief in meine seele greifender,
mein leben wie ein sturm durchschweifender,
du unfassbarer, mir verwandter!
ich will dich kennen, selbst dir dienen.

friedrich nitzsche

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