Dienstag, 10. November 2009

geliebtes fräulein einfalt


geliebtes fräulein einfalt,
nachdem sie gestern früh so überraschend vor meiner tür standen, möchte ich ihnen heute ein paar zeilen schreiben. nein, sie haben mich gestern nicht gestört, wirklich nicht, ganz im gegenteil. ... und die tränen, die sind mir auch nicht peinlich, warum auch. es war mir ein ehre - es war eine reine und glücklich zeit für mich, die ich in dieser dimension nur selten erleben darf. ich glaube sie wissen gar nicht wie sehr ich die gespräche mit ihnen schätze. an manchen tagen habe ich angst. da kriecht die furcht in meine knochen, ich könnte fehler machen, falsche wege gehen, schuldig werden und dann legt sich beklemmung über mein ganzes sein. doch wenn sie da sind verschwindet sonderbarer weise diese angst vor den eigenen abgründen. auch der schmutz und dreck des lebens beginnnt sich zu lösen. all die probleme des alltages die mich gefangen nehmen und binden beginnen sich zu entwirren. der tumult, die unordnung, das tohuwaboho, die unruhe, das chaos der krieg und dieses ganze andere wirrwarr legt sich. ihre barmherzige güte tun mir so gut. erstaunlicherweise schmerzt in ihrer gegenwart nicht einmal was sonst so weh tut - "die seele atmet freiheit". wenn wir dann zusammen die hände falten sind sie mein atem, der das sprechen ermöglicht. ruhig, versöhnt mit mir selbst finde ich worte für das was in mir ist. das wohl schönste geschenk - ich sage das eine und meine es auch und nicht noch tausend andere dinge. ich muss nicht mehr der held sein und will es auch gar nicht. ich darf sein der ich bin, kann mich selber annehmen und muss nicht mehr weg laufen. ich liebe ihre klahrheit und diese sanfte ehrlichkeit mit der sie mich in den arm genommen haben. ihre anwesenheit ist heilsam. beeindruckend wie eine so junge frau wie sie schon über so viel einfühlungsvermögen und lebensweisheit verfügt. ich sende ihnen hiermit meinen aufrichtigen dank für die zeit,
bitte lassen sie mich von ihnen hören.
ihr fritz

3 Kommentare:

  1. Einfachheit ist das Resultat der Reife.
    (Friedrich Schiller)

    gruß, der genosse

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  2. ... und irgendwie auch ein gnadengeschenk.

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  3. dem stimme ich zu!

    der genosse

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